Es gibt zwei Dinge, die ich am Herbst so liebe:
Das eine ist definitiv das Essen! Spätzle, Rotkraut und Wild, da werde ich immer schwach…
Und das andere sind die wunderschönen Farben der Natur. Bei uns kommt fast immer eine Tasche mit auf den Spaziergang, um die verschiedensten Naturmaterialien zu sammeln. Die zauberhaften Farben wollte ich irgendwie selber herstellen. Mit meinen Kindern habe ich das Experiment Papierchromatographie gewagt und die bunten Farben kamen von alleine. War das schön anzuschauen!
Dieses Herbstbild ist daraus entstanden.
Im Kleinkindalter kritzeln die Kinder darauf los was das Zeug hält. -Ein Blatt nach dem anderen, bis sie stolz ihren Werkstapel zeigen können.
So kamen wir auf die Idee, die Papierchromatographie an Kaffeefiltern auszuprobieren und Herbstblätter herzustellen. Von meinen Schülern und Schülerinnen wurde das Experiment dann weiterentwickelt und es sind noch mehr Kritzeleien hinzugekommen.
Schon lustig, dass Gross und Klein einfach gerne kritzelt. Auch bei mir hat es ein Feuer entfacht. Es ist einfach so entspannend und super zum Abschalten.
Anleitung
Material
- Kaffeefilter
- Filzstifte (wasserlöslich)
- schwarzer Fineliner
- Naturmaterialien (Ast, Kastanien)
- Keilrahmen
- Toilettenpapierrollen
- Zubehör wie Leim, Schere, Stift, Schale, Wasser
Schritt für Schritt
1. Lass dein Kind mit Filzstiften mehrere Kaffeefilter bemalen. Für die ganz Kleinen ist es praktisch, wenn du den Filter erst nach dem Malen auseinanderschneidest, da er so noch schön dick ist. Die grösseren Kinder können den Filter auch schon von Anfang an aufschneiden, sodass sie eine grössere Malfläche erhalten.
2. Schneide eine Toilettenpapierrolle in 4 Teile. Einen Teil davon legst du in eine Wasserschale. Lass die Rolle komplett mit Wasser aufsaugen und stecke ein Filterpapier hinein, dass es das Wasser jedoch nicht berührt. Nun kannst du und dein Kind zuschauen, wie die Farben langsam ineinander übergehen und ein schönes Kunstwerk entsteht. Den feuchten Filter lässt du am besten auf den restlichen Toilettenpapierrollen trocknen.
3. Sobald die Filter getrocknet sind, schneidest du Blätter aus. Diese kannst du mit einem schwarzen Fineliner bemalen. Nimm dazu unbedingt einen, dessen Tinte sich nicht zu sehr im Filter auffächert. Am besten probierst du kurz am Rande aus, welcher deiner Stifte der Beste ist.
4. Der Keilrahmen kann nun beliebig beklebt werden. Die Blätter habe ich extra nur stellenweise mit Leim befestigt, damit sie natürlich gewellt bleiben. Hinzu kommen noch Äste, Kastanien oder andere Naturmaterialien.
Chemie und Kunst kombiniert
Fasziniert von den leuchtenden Farben tauchen wir sofort in die Welt der Chemie ein.
Wasser ist ein gutes Lösungsmittel für ganz viele Stoffe. Ein Farbstoffgemisch wird erst auf einen Filter aufgetragen. Das Lösungsmittel Wasser breitet sich nach allen Seiten aus. Stoffe, die gut auf dem Papier haften, werden langsam mitgenommen und andere Stoff wandern schneller. Durch die unterschiedliche Laufgeschwindigkeit werden die Stoffe getrennt und die Zusammensetzung der Filzstifttinte kommt zum Vorschein.
Chemie kann so spannend sein, wenn Farben im Spiel sind!
Praktisch umgesetzt heisst das…
Wenn du z.B. einen braunen Filzstift auf das Filterpapier gibst, wird sich die Farbe auffächern. Bei mir zum Beispiel sind ganz grosse blaue Flächen entstanden, die mit orange und rot abgeschlossen wurden. Spannend, wie sich eine Farbe zusammensetzt.
Schaue also gespannt zu, was sich aus deinem Farbenbild entwickelt. Für die Herbstblätter kannst du dann natürlich die Flächen des Kaffeefilters aussuchen, die am besten in den Herbst passen. Blau kannst du vielleicht für eine andere Jahreszeit besser einsetzen.
Irgendwie lässt mich diese Papierchromatographie einfach nicht los. Zuerst kam der Schmetterling aus Taschentüchern, dann dieses Herbstbild. Bestimmt werde ich auch später wieder einmal damit experimentieren.
Konnte ich dich auch schon mit dem Fieber anstecken? Probiere es einfach einmal aus und du wirst sehen, welchen Spass das macht!
♥ Sabrina
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