Nach vielen vielen Jahren habe ich mir wieder einmal das Buch «le petit prince» von Antoine de Saint-Exupéry hervorgeholt und es von Neuem gelesen. Zur Zeit bin ich gerade total im Fieber des kleinen Prinzen und seiner unendlichen Fantasie.
Wo die einen den Hut sehen, kann der kleine Prinz eine Schlange erkennen, die einen Elefanten verschluckt hat. Genau solche Überlegungen beobachte ich bei den kleinen Kindern ganz häufig. Diese kunterbunte Kreativität möchte ich die Kinder gerne ausleben lassen.
Inspiriert durch dieses Kinderdenken habe ich eine neue Schülerarbeit geplant. Die Kinder durften ein Stofftier selber nähen und mit bunten Stichen und Perlen verzieren. Du kannst dir nicht vorstellen, was für tolle Ideen da zusammengekommen sind! Von Fabeltieren bis zu ausserirdischen Wesen war alles vertreten. – Und das in den schönsten und buntesten Farben.
Anleitung
Ich möchte dir gerne zeigen, wie auch du mit deinem Kind so ein Kuscheltier nähen kannst.
Material
- Stoff (vorzugsweise Aida oder Ähnliches, das gut zum Besticken geht)
- Garn
- Knöpfe
- Pailletten
- Perlen
- Stopfwatte
Schritt für Schritt
1.Lasse dein Kind eine Papier-Vorlage anfertigen, wo es eine Figur frei zeichnen darf. Es soll diese Figur schliesslich 2x aus Stoff ausschneiden. Eine Seite (oder auch beide) werden mit verschiedenen Stichen verziert. Schaut euch doch diese Stichübersicht an, um mehr Inspirationen zu erhalten. Je nach Alter ist es aber auch schön, wenn das Kind einfach selber drauf los sticken darf. Die Stiche können mit Knöpfen, Perlen oder Pailletten verziert werden.
2. Beide Stoffe werden mit der Innenseite aufeinander gelegt und mit einem Vorstich zusammengenäht. Eine kleine Wendeöffnung soll euer Kind jedoch offen lassen.
3. Füllt das Stofftier mit Stopfwatte.
4. Zum Schluss wird die Öffnung zusammengenäht und fertig ist das Kuscheltier.
Fantasie fördern
Die grossen Leute verstehen nie etwas von selbst. Für die Kinder ist es zu mühsam, ihnen immer wieder alles erklären zu müssen.
Le petit prince
Oftmals gibt es Situationen, bei denen wir Erwachsenen mit den Kindern im Konflikt stehen, weil wir uns nicht verstehen. Wir haben das Gefühl, das Kind müsse eine Bastelarbeit auf eine gewisse Weise umsetzen und das Kind hat etwas ganz anderes im Kopf. Um die Fantasie der Kinder zu fördern, müssen wir ihnen Freiraum lassen. Sie sollen ihre Ideen zu umsetzen können, wie sie das gerne möchten. Wir haben die Rolle der Beobachter und Helfer. Sei gespannt auf die Ideen deines Kindes!
Eigene Beobachtungen
Ich liiiiiiebe es, meine Kinder zu beobachten. Manchmal «chnorzen» sie eine ganze Weile vor sich hin, bis etwas herauskommt, das für sie Sinn ergibt. Der grosse Künstler werkelt so richtig gerne. Mit seinen 4 Jahren kann das recht wild werden. Kartonschachteln werden mit seiner Spielsäge zerkleinert und draussen auf «seiner Baustelle» werden Steine vom einen Ort an den anderen transportiert, um ein Strassenkonstrukt zu bilden. Beim Abendessen ist dafür unsere kleine Künstlerin richtig fantasievoll, wenn sie mit ihren wenigen Worten beschreibt, wonach das angegessene Brot gerade aussieht.
Ich geniesse diese Momente sehr und staue immerzu über die fantastische Kreativität, die in diesen Augenblicken steckt.
Wenn ihr den großen Leuten erzählt: »Ich habe ein sehr schönes Haus mit roten Ziegeln gesehen, mit Geranien vor den Fenstern und Tauben auf dem Dach …« werden sie sich das Haus nicht vorstellen können. Ihr müsst vielmehr sagen: »Ich habe ein Haus gesehen, das hunderttausend Franken wert ist.« Dann kreischen sie gleich: »Oh, wie schön!«
-Le petit prince
Hast auch du Lust, die Welt durch die Brille des kleinen Prinzen zu betrachten?
♥ Sabrina
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