„Einatmen – der Bauch hebt sich, Ausatmen – der Bauch senkt sich. Mit jeder Ausatmung – lass los.“ Diese und andere Sätze darf ich seit ein paar Wochen beim Yoga-Kurs hören, den ich in einem nahe gelegenen Hotel besuche. Seit ich wieder regelmäßig zum Yoga gehe, merke ich, wie wichtig es ist, inne zu halten und wie gut es mir und meinem Energiehaushalt tut. Bewusst für ein paar Minuten ein- und auszuatmen hilft, den Kopf frei zu kriegen und Energie zu tanken.
Um das bewusste Atmen zuverlässig in den Tag integrieren zu können, hab ich mir diese Atemkette überlegt. Sie soll mich stets daran erinnern, dass ich immer mal wieder – über den Tag verteilt – für ein paar Atemzüge nur bei mir und im hier und jetzt verweile. Wenn ich die Kette, die ich um den Hals trage, in die Hand nehme, dann möchte ich kurz „anhalten“. Egal wo ich mich gerade befinde, kann ich mich bewusst dafür entscheiden. Für diesen kurzen Moment der Entspannung brauche ich kein Yogakissen und auch keine Yogamatte. Eine Ausrede, es nicht zu tun, gibt es eigentlich nicht. 🙂
So wie wir jeden Tag unser Smartphone an der Steckdose aufladen, so soll es auch zum täglichen Ritual werden, sich selbst mit neuer Energie zu beschenken. Gerade als Mama finde ich es außerordentlich wichtig, auf sich selbst zu achten. Wenn es mir gut geht, dann geht es dem Rest der Familie auch gut. Wenn ich Ruhe und Kraft ausstrahle, dann überträgt sich das auch auf die anderen.
In einer älteren Ausgabe meiner Lieblingszeitschrift FLOW bin ich auf diese Textzeilen gestoßen, welche mich u.a. auf die Idee der Atemkette gebracht haben:
<<Atmung ist eines der besten Hilfsmittel, um die Aufmerksamkeit auf das hier und jetzt zu lenken. Atme 10-mal bewusst ein und aus. Achte darauf, wie die Luft kühl in deine Nase strömt und etwas wärmer deinen Körper wieder verlässt. Nichts weiter tun. Einfach nur fühlen.>>
Flow Nr. 5
Was meinst du? Das ist wohl machbar, oder?
Material
Für die Atemkette brauchst du lediglich:
- ein Lederband
- fünf Kugeln und
- Aludraht
Ich habe 3 Holzkugeln, eine Metallkugel und eine Tonkugel verwendet. Die zwei Letzteren begleiten mich sicher schon seit 20 Jahren durch mein Leben und werden immer wieder für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Vielleicht hast auch du solche „Lebenskugeln“ rumliegen und kannst sie jetzt für die Atemkette verwenden. Die Dicke des Lederbandes und die Löcher der Kugeln müssen zusammen passen, deshalb gib beim Einkaufen darauf Acht.
Du fragst dich jetzt sicherlich, was diese Kugeln an den zwei Bändern zu bedeuten haben:
Die 4 Holzkugeln stehen für DICH – für dich als Frau und als Mensch – und die eine Kugel, die hin und her pendelt, sich mal rechts oder mal links von dir befindet, symbolisiert dein Umfeld. Diese zwei Bänder sollen dir zu verstehen geben, was gerade im Augenblick, im Hier und Jetzt, wichtig ist und zwar nur DU und der ATEM.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- An einem Ende des Lederbandes fädelst du vier Kugeln auf, am anderen Ende nur eine Kugel. Bei beiden Enden machst du einen Knoten in das Lederband, damit die Kugeln nicht mehr raus rutschen können. Fixiere die Bänder etwas oberhalb der Kugeln mit einem Klebestreifen oder Masking Tape, damit du dich beim nächsten Schritt etwas leichter tust.
- Jetzt schneidest du ein etwas längeres Stück vom Aludraht ab. Dieser Draht wird zwischen der obersten Kugel und dem Klebestreifen um das Lederband gewickelt. Lege den Anfang des Drahtes vorne schräg über das Band und beginne, es dann von hinten zu umwickeln bis der Draht fertig ist bzw. bis du bei der Kugel angekommen bist. Den übriggebliebenen Draht kannst du abschneiden und/oder unter den anderen Draht schieben. Und fertig ist die Atemkette!
Die Atemkette begleitet mich überall mit hin: zum nahegelegenen Bach, wo ich gerne anhalte, wenn Aaron im Kinderwagen eingeschlafen ist oder zur Bushaltestelle, wenn ich mit Aaron zu irgendeinem wichtigen Termin in die Stadt fahre oder wenn ich einfach nur zu Hause für ein paar Minuten auf dem Yogakissen sitze. Diese Kugeln erinnern mich daran, dass ich an mich und meinem Körper denken soll.
Ich hoffe, dass du jetzt Lust darauf bekommen hast, dir ein paar Kugeln und ein Lederband zu besorgen und diese einfache Kette zu basteln. So einfach wie diese Kette in der Herstellung ist, so einfach ist auch das bewusste Atmen. Man muss es nur tun…
Lass Dich atmen!
♥ Yvonne